TuS kämpft Spitzenteam Gensungen nieder

Spielberichte vom Wochenende

Wer hätte mit diesem Coup des TuS Holzheim nach der enttäuschenden zweiten Halbzeit vor einer Woche bei der 20:25-Niederlage gegen die HSG Kleenheim-Langgöns gerechnet? Wer hätte das am Samstag nach einer Viertelstunde für möglich gehalten? Die TuS-Spieler selbst auf jeden Fall, sonst hätten sie nicht ein derart faszinierendes Comeback hingelegt und den hohen Favoriten ESG Gensungen/Felsberg am Ende sogar noch besiegt. „Wir haben immer an uns geglaubt und gesehen, wozu wir mit Emotionen, Leidenschaft und Zuschauer-Unterstützung in der Lage sein können, wenn wir uns an unseren Plan liegen. Ich finde, wir haben auch spielerisch eine richtig starke Leistung gezeigt und diesem individuell überlegenen Gegner unsere Entschlossenheit entgegengestellt. Deshalb hat heute auch keiner Zweifel daran, dass dieser Sieg verdient ist“, sagte Holzheims strahlender Trainer Dominik Jung nach den nervenaufreibenden Schlussminuten, während die Spieler der verlustpunktfrei nach Diez gereisten Edertaler noch immer desillusioniert auf der Bank saßen.
Dieser 32:31 (13:17)-Sieg des Aufsteigers reiht sich nahtlos in Holzheimer Heldentaten wie einst gegen den TV Groß-Umstadt und den SVH Kassel ein. „Ich freue mich, Teil davon sein zu dürfen“, sprudelte es aus Trainer Jung heraus. Sein Sohn Fitz hatte am Samstagnachmittag noch vorausgesagt: „Papi gewinnt heute.“ Wie Recht er behalten sollte.
Mit einem letzten Freiwurf bringen die Holzheimer ihren Spielmacher Paul Bährens in Position, der sich gegen Heinrich Wachs in einem letzten Zweikampf behauptet und den Ball halbhoch an Gästetorwart Erik Ullrich vorbeibringt. Tor, Schlusssirene, Jubel – die Ardecker können ihr Glück kaum fassen.
Mit Glück hatte dieser Heimsieg nicht ansatzweise etwas zu tun, sondern mit Willenskraft und spielerisch weiteren Fortschritten. „Wir brauchten einige Aktionen, um zu erkennen, dass wir auch mit Gensungen mithalten können“, sagte Jung, dessen Mannschaft nach einer Viertelstunde mit 5:11 zurück lag und am eigenen Leib erfuhr, warum die Nordhessen zu den Aufstiegsanwärtern zählen. Nach einem 9:16-Rückstand (26.) nahm die Partie eine kaum für möglich gehaltene Dynamik an. Die Gastgeber spürten auf einmal, dass der Favorit gar nicht so übermächtig ist. Und das motivierte die Rot-Schwarzen, in jedem Zweikampf noch mehr zu investieren. Zum Abschluss eines 7:1-Laufes egalisierte Lukas Fischer das Ergebnis zum 17:17 (36.). Holzheim hielt dieses Level bis zum Ende und sollte nach dem 18:18 (38.) nicht mehr ins Hintertreffen geraten. Auch, als der ehemalige Zweitligist den zwischenzeitliche Drei-Tore-Vorsprung des TuS ausglich, hielt das Nervenkostüm in einem Herzschlagfinale. Gensungen biss sich im Angriff an der griffigen Holzheimer Deckung die Zähne aus. Lediglich der Halbrechte Vince Schmidt kam noch durch. Viermal in den letzten sechs Minuten, darunter zweimal zum Ausgleich (30:30, 31:31). Nachdem Marco Becker von der Siebenmeterlinie cool geblieben war, hielt Paul Bährens gegen Schmidt dagegen und warf sein Team im letzten Augenblick zum sensationellen Sieg.

Holzheim: B. Fischer, K. Fischer - Langenau, Horn (2), Becker (12/8), L. Fischer (5), Giebenhain, Wolfgram (1), Dettling, Schenk (1), Meffert (2), Bährens (6), Wagner (3), Schneider.
Gensungen/Felsberg: Voß, Ullrich - Iffert (2), Sonnenschein (1), Seibert (1), Pickenhahn (3), Bitter (5), Wachs (3), Schmidt (13/6), Jakobi, Gruber, Lippold (2), Berninger, Fitozovic (1).
Schiedsrichter: Matti Mäkitalo/Marcus Schäfer (HSG Steinbach/Kronberg/Glashütten).
Zeitstrafen: 3:6.
Siebenmeter: 8/8:7/6.
 

Männer, Bezirksoberliga:
TuS Holzheim – HSG Eppstein/Langenhain 24:30 (14:14)

Personell geschwächt durch diverse Ausfälle auf der Rückraumpositionen gingen die Holzheimer dennoch mit einer schlagfertigen Truppe in das Heimspiel gegen den aktuell verlustpunktfreien Tabellenführer aus Eppstein und Langenhain. „In der ersten Halbzeit konnten wir befreit aufspielen und waren vor allem dank einer stabilen Abwehr gut im Spiel“, schilderte Sebastian Bapst, der den im wohl verdienten Urlaub weilenden Trainer Johannes Schuster vertrat. Die Führung wechselte in den ersten 30 Minuten mehrmals, dennoch konnte sich keines der beiden Teams deutlicher absetzen. Mit einem Unentschieden (14:14) ging es in die Kabine. Nach der Pause wollten die Holzheimer wieder gut ins Spiel kommen und das Ruder zu ihren Gunsten herumreißen. Nach ein paar überhasteten Abschlüssen, die nicht den Weg ins gegnerische Tor fanden und der ein oder anderen unkonzentriert in der Abwehr, setzte sich die HSG erstmals auf vier Tore ab. Diesen Rückstand galt es in der Folge wieder aufzuholen. Der bis dahin gut aufgelegte Rückraumshooter Hannes Jemixe verletzte sich am Oberschenkel und musste fortan von der Bank zuschauen. „Es fehlte dadurch die gewisse Durchschlagskraft aus dem Rückraum, sodass wir immer seltener zu klaren Torchancen kamen“, erkannte Bapst. Mit einer offensiveren Abwehrformation versuchte der TuS den vom ehemaligen Holzheimer Oberliga-Coach Florian Crasnaru trainierten Spitzenreiter nochmal unter Druck zu setzen, doch die eingespielte gegnerische Mannschaft spielte in der zweiten Halbzeit deutlich abgezockter und kam leichter zu Torabschlüssen. Zum Ende hin rollte der Ball wieder besser durch die Reihen der Einheimischen, da war die Messe aber bereits gelesen. „Wenn man betrachtet, dass EppLa in der laufenden Saison immer mindestens 32 Tore erzielt hat, kann man durchaus von einer guten Abwehrleistung sprechen. Mit weniger technischen Fehlern und einer Angriffsleistung wie in der ersten Halbzeit, wären wir sicherlich in der Lage gewesen, dem Tabellenführer die ersten Punkte streitig zu machen, aber insgesamt waren die Gäste, auch aufgrund der zweiten Halbzeit, der verdiente Sieger“, so Co-Trainer Bapst.
Holzheim: Lotz (1), Steckel – Ferdinand (3), Reusch (1), Mittler, Nied (1), Waldforst (4), Ohl (1), Grünewald (2), Wöltche (1), Höhn (7/3), Jemixe (3), Friedrich.

Frauen, Bezirksoberliga:
TuS Holzheim – TSG Oberursel II 27:25 (13:13)

Aufsteiger Holzheim fuhr vor heimischem Publikum einen ganz wichtigen Sieg ein, ohne den man schon früh in die untere Tabellenregion gerutscht wäre. Die Gastgeber zeigten im Vergleich zur Vorwoche in der Abwehr wieder ein besseres Gesicht. Dennoch war der Mannschaft eine gewisse Verunsicherung anzumerken. Neben zu vielen technischen Fehlern und vergebenen freien Gelegenheiten konnte der TuS über 60 Minuten zu wenig Druck auf die gegnerische Abwehr aufbauen. „Lobenswert waren wieder einmal die Moral, der Einsatz und die Einstellung. Die uns zum Sieg geführt haben. Jetzt können wir die Herbstpause nutzen, um Verletzungen auszuheilen und weiter an der Abstimmung arbeiten“, so Trainer Thorsten Fetter.
Holzheim: Armborst – Reusch, Fudickar (2), Fetter (1), Fürstenau (6/1), Hies, Mann (5), Salzmann (2), Trübenbach (1), Nyagolova, Korn (3), Helfrich (2), Hühn, Würz (5).

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