In Münster ist nichts zu holen

Spielberichte vom Wochenende

Männer, Regionalliga:
TSG Münster – TuS Holzheim 34:22 (15:10)

Es deutet zum jetzigen Saisonzeitpunkt doch einiges darauf hin, dass der TuS Holzheim in der kommenden Saison nicht in die Kelkheimer Eichendorffhalle zum Derby gegen die TSG Münster fahren muss. Nach elf Spieltagen in der Handball-Regionalliga Hessen steht die TSG mit 22:0 Punkten an der Tabellenspitze – es wird für die bereits auf Sicherheitsabstand distanzierten Verfolger eine Mammutaufgabe, den Aufstieg der Mannschaft von Hans-Josef Embs noch abzuwenden. „Das ist die stärkste Mannschaft der Liga“, sagte Holzheims Trainer Dominik Jung nach dem recht einseitigen Derby. Diese Qualität bekam seine Mannschaft am eigenen Leib zu spüren. Bei der 22:34 (10:15)-Niederlage hatten die Ardecker keine Chance. Sie mussten die klare Überlegenheit des Spitzenreiters neidlos anerkennen.
Wie schon vor einer Woche gegen die HSG Groß-Bieberau/Modau hatte Holzheim nach 60 Minuten zwölf Tore Rückstand, aber diesmal sah Jung eine ganz andere Grundeinstellung seiner Mannschaft. „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Wir haben in der ersten Halbzeit ordentlich gespielt und schafften es nach der Pause auf 13:17 zu verkürzen“, schilderte der Garbenheimer. Die Rot-Schwarzen scheiterten an vielen vergebenen Hochkarätern. Von Außen und beim Siebenmeter (drei Tore bei fünf Versuchen) war die Quote nicht gut gegen Münsters Schlussmann Fin Welkenbach.
Der Favorit setzte sich schnell ab. Der ehemalige Erst- und Zweitligaspieler Patrick Weber traf in der sechsten Minute zum 5:2, nach etwas mehr als einer Viertelstunde stellte Jan Fegert auf 12:5 – schon da ging es für die Gäste nur noch um Schadensbegrenzung. Die vage Hoffnung, dass Münster den Aufsteiger nach dessen jüngster Pleite vielleicht unterschätzt, platzte wie eine Seifenblase.
„Münster ist eine Nummer zu groß für uns. Das müssen wir einsehen“, ging Dominik Jung auf den (erwarteten und sich bewahrheitenden) Leistungsunterschied ein. Da half auch alle Motivation von Torhüter Ben Fischer nicht, einigen seiner ehemaligen Mitspieler aus dem Münsterer A-Jugend-Bundesliga-Team ein Schnippchen zu schlagen. Eingangs der zweiten Halbzeit erwischten die Gäste eine Phase, in der sie sich auf vier Tore herankämpften, aber die TSG antwortete im Stile einer Spitzenmannschaft mit einem 7:1-Lauf zum 23:14 (40.) – es wurde deutlich.
Die Jung-Sieben muss in Ermangelung eines klassischen Rückraum-Shooters unverändert hart für ihre Tore arbeiten. Bereits zum sechsten Mal in Folge ging es nicht über 25 Treffer in einer Partie. Die 22 Würfe ins Münsterer Tor verteilten sich zwar auf elf Spieler, das aber in kleinen Rationen. Auf mehr als drei Feldtore (Lukas Fischer) kam keiner. Das sieht bei den Gastgebern unter anderem mit Weber (8) und Fegert (7/2) in der Spitze genauso wie in der qualitativen Breite ganz anders aus. „Das ist schon überragend, welche Möglichkeiten Münster mit Spielern wie Patrick Weber oder Jonas Ulshöfer hat“, sagte Jung über die Gastgeber, die sich den Luxus erlauben konnten, den U 19-Europameister von 2019 und früheren Eisenacher Zweitliga-Meistertorwart Johannes Jepsen 60 Minuten lang auf der Bank sitzen zu lassen.

Münster: Welkenbach, Jepsen - Winzer Manso (5), Schäfer (2), Grusovnik, Jökel (2), Ulshöfer (2), Friemann, Fuhrig (3), Kosch, Liebeck (2), Weber (8), Fegert (7/2), Zelser (3).
Holzheim: B. Fischer, K. Fischer - Langenau (1), Becker (1), L. Fischer (3), Giebenhain (2), Wolfgram (1), Dettling, Schenk (2), Meffert (2), Jakobi (1), Bährens (2), Wagner (5/3), Schneider (2).
Schiedsrichter: Michael Osternig / Dominik Schäfer (HSG Dornholzhausen / Groß-Gerau).
Zeitstrafen: 3:1.
Siebenmeter: 2/2:5/3.


Männer, Bezirksoberliga:
TG Rüsselsheim – TuS Holzheim II  29:25 (14:13)

Die TG Rüsselsheim hat die Tabellenführung der Bezirksoberliga Wiesbaden/Frankfurt zurückerobert. „Es hätte nicht dazu kommen müssen“, sagte Holzheims Trainer Johannes Schuster. Die TuS-Reserve bot dem Spitzenteam großartig die Stirn und hätte nach Schusters Einschätzung auf jeden Fall einen Punkt verdient gehabt. Die Vier-Tore-Niederlage sei definitiv zu hoch ausgefallen. Die Holzheimer spielten in den ersten 20 Minuten wie aus einem Guss. Mit schnellem Ballvortrag, gutem Unterbinden der Kooperationen zwischen Rückraum Mitte und Kreisläufer sowie einigen Tempogegenstoßtoren merkten die Gäste, dass in dieser Partie etwas möglich ist. Nach einer Auszeit der Gastgeber kamen diese besser in die Partie und glichen zum 8:8 aus. Nach der Pause hatte Holzheim erneut mit dem Problem aus den Vorwochen zu kämpfen: dem Torabschluss. Zu viele Abschlüsse brachten keinen Torerfolg ein. Unter anderem lag beim Stand von 24:26 zweimal der Anschlusstreffer in der Luft – er gelang nicht. „Am Ende ist diese Niederlage sehr bitter. Aber wir nehmen einige positive Sachen aus der Begegnung mit“, so Schuster.
Holzheim: Lotz, Steckel – Ohl (3), Doll, Mittler (4), Biehl, Ferdinand, Waldforst, Grünewald (1), Wöltche, Höhn (6/2), Jemixe (6), Bühler (4), Friedrich (1).


Frauen, Bezirksoberliga:
SG Wehrheim/Obernhain – TuS Holzheim 29:33 (14:13)

Diese Leistungen der Holzheimer Frauen in dieser ersten Saisonhälfte sind aller Ehren wert. Die Mannschaft von Thorsten Fetter und Jan-Erik Wolfgram manifestierte mit einem verdienten Sieg bei der SG Wehrheim/Obernhain ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte. Im hochklassigen, kurzweiligen Spielen hatte der TuS die Wehrheimer Offensive gut im Griff. Man deckte gut die Kreisposition und zeigte generell eine überzeugende Abwehrleistung. In der zweiten Halbzeit steckten die Gäste eine Schwächephase weg. Der Aufsteiger fand über den Kampf zurück ins Spiel und drehte in der Endphase noch einmal richtig auf. Auch nach Wechseln gab es keinen Bruch im Holzheimer Spiel. Jeder war sofort da und brachte seine Leistung. Die Trainer sprachen ein Riesenlob für den Kampf und die Einstellung aus.
Holzheim: Hühn, Reusch, Fudickar (9), Fetter, Fürstenau (9/4), Fürstenau, Kolter, Hies, Mann (1), Salzmann (3), Nyagolova (3), Korn (2), Helfrich (1), Würz (5).


Männliche A-Jugend, Regionalliga:
TV Gelnhausen – TuS Holzheim 28:28 (14:15)

Die Holzheimer A-Jugend-Mannschaft bestätigte beim Remis in Gelnhausen ihre Entwicklung, insbesondere im Defensivbereich. „Wir stehen kompakter und haben einen besseren Übergang vom Angriff zur Verteidigung. Seit den Herbstferien ist das Team deutlich gewachsen“ freut sich Trainer Miguel Esteves über die Entwicklung. In einer Trainingswoche mit vielen krankheits- und verletzungsbedingten Ausfällen konnte die Mannschaft den Matchplan erst vorbereiten, als der Großteil des Kaders am Freitag im Training war.
Gegen die mit einem größeren Kader ausgestatteten Gelnhäuser, die durch ihre Wechselmöglichkeiten in der Endphase ihrer Partien häufig zusetzen können, setzte Holzheim auf längere Ballbesitzzeiten und ein effektives Angriffsspiel aufzubauen. 50 Minuten lang setzten die Ardecker dieses Vorhaben um. Mit nur acht Gegentoren bis dahin in der zweiten Halbzeit lag die Esteves-Sieben mit 27:22 in Führung. Torhüter Jannes Krohn war mit Quote parierter Bälle von 35 Prozent trotz Daumenverletzung und Grippe, die ihn die ganze Woche vom Training abgehalten hatten, erneut ein Faktor. Die Zusammenarbeit zwischen Deckung und Schlussmann harmonierte prächtig. Auch Christoph Horn ging grippegeschwächt in die Begegnung, zeigte mit neun Toren aber erneute seine Bedeutung für die Mannschaft.
Probleme hatte der TuS in Überzahl. Aus den Zeitstrafen gegen Gelnhausen holte man zu wenig heraus. Vor allem machten die Ardecker aus dem Fünf-Tore-Vorsprung zu wenig. Gelnhausens 6:1-Lauf kostete den Gästen einen Zähler. „Im schwierigen Kampf um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte haben wir einen Punkt verloren. Wir wissen, was wir verbessern müssen. Die Mannschaft hätte für diese Leistung mehr verdient gehabt. Leider hat sie in der Endphase nicht clever genug gespielt“, so Esteves.
Holzheim: Krohn – Reusch (4), Buß (3), Hölzer (1), Horn (9/2), Theile (4), Schneider (1), Schnatz (3), Neusel, Bulut (1), Schnebeck (1).

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