Enttäuschung auf ganzer Linie

Spielberichte vom Wochenende

Männer, Regionalliga:
TuS Holzheim – HSG Groß-Bieberau/Modau  24:36 (8:19)

Der Monat November wird gerne als Zeit der Melancholiker bezeichnet, bevor die Stille der Adventszeit beginnt. Diesen Eindruck vermittelten und bestätigten die Holzheimer Handballer am Samstagabend in der Halle des Diezer Sportzentrums. Mit einer indiskutablen und keinesfalls regionalligareifen Leistung wurde man von einem Gegner düpiert, der zum einen nicht zu den stärksten in der Liga zählt und obendrein noch nicht einmal in Bestbesetzung antreten konnte. Man muss kein Experte sein, um festzustellen, dass der Aufsteiger in dieser Verfassung keinen Gegner finden wird, gegen den noch gepunktet werden kann.
Selten hat man Trainer Dominik Jung so aufgebracht erlebt. Seine Ansagen in der Auszeit in der 18. Minute entgingen keinem Zuschauer auf der Tribüne. Dabei hatte er alles getan, um seinen Spielern die Bedeutung dieses Spiels klarzumachen. In einer fast emotionalen Kabinenbesprechung appellierte er an sie, auf was es an diesem Abend ankommen würde. „Wir haben heute erstmals die volle Kapelle am Start. Ich erwarte von allen eine maximale Einstellung, um dem Gegner zu zeigen, dass hier unser Terrain ist, auf dem es für ihn nichts zu holen gibt.“
Was dann aber folgte, führte diese Vorgaben ad absurdum. Bis zur 8. Minute hieß es 3:4, wobei die Rot-Schwarzen schon gleich ihre Schwäche im Überzahlspiel präsentierten. Die „Falken“ aus dem Odenwald kassierten ihre erste Zeitstrafe beim Stand von 2:2. Als sie wieder komplettieren durften, hieß es 4:2 für sie. Die folgenden 22 Minuten waren das Schlechteste, was die heimischen Fans seit mehr als einem Jahr zu sehen bekamen. Dominik Jung schien dermaßen geschockt zu sein, dass er vielleicht viel zu spät die grüne Karte zur Auszeit legte. Da stand es nämlich schon 5:16 (!).
Zu Beginn der 2. Hälfte brachte er mit Lennart Jakobi, Max Schenk und Maximilian Schneider eine geänderte Besetzung im Angriff. Die sorgte dafür, dass es zumindest eine ausgeglichene Partie in der ersten Viertelstunde war. Dies war der einzige positive Punkt, den der Lehrer aus Garbenheim am Ende auch positiv herausstellte. Beim 18:24 (45.) betrug der Abstand nämlich nur noch sechs Tore, doch ein weiteres Aufbäumen war danach nicht festzustellen. Die routinierten Gästeakteure Büttner, Jajic, Lubar und Kunzendorf überwanden die Deckung der Einheimischen fast nach Belieben und hatten die Verhältnisse nur fünf Minuten später beim 19:29 wieder geradegerückt. Nach dem Schlusspfiff war es beinahe totenstill in der Halle. Selbst die Odenwälder schienen ihr Glück noch gar nicht realisiert zu haben.
„Es tut einfach nur weh. Wir müssen uns eigentlich alle bei unseren Zuschauern entschuldigen“, so ein frustrierter Holzheimer Coach. „Uns fehlte jegliche Qualität und auch Courage. Wofür erstellt man eigentlich einen Matchplan.“ Eine Frage, die ihm an diesem Abend niemand beantworten konnte.
Am nächsten Wochenende geht es nun zum verlustpunktfreien Tabellenführer nach Münster. In dieser Verfassung erübrigt sich dort dann fast ein Matchplan.

Holzheim: B. Fischer, K. Fischer, Langenau (4), Bährens (2), M. Becker (3/2), L. Fischer (2), Giebenhain (1), Wolfgram (1), Dettling (1), Schenk (3), Meffert, Jakobi (3), Wagner (1), Schneider (3).
Groß-Bieberau/Modau: Witkowski, Gehring, Siegmund, Giannakopolous (1), Diesterweg (4), Jajic (5), Büttner (12/8), Günther, Lubar (6), Kunzendorf (5), Hübscher (3), König, T. Becker.
Schiedsrichter: Markus Feldmann / Musa Parlak (Eintracht Frankfurt/TSG Bürgel).
Zuschauer: 250.
Siebenmeter: 3/2:8/8.
Zeitstrafen: 4:5.


Männer, Bezirksoberliga:
TuS Holzeim – TG Eltville 25:23 (13:10)

Die zweite Mannschaft des TuS Holzheim hat ihr Punktekonto in der Bezirksoberliga Wiesbaden/Frankfurt auf 10:10 Punkte ausgeglichen. Im Heimspiel gegen die TG Eltville gelang der Regionalliga-Reserve nach zuletzt zwei Niederlagen ein wichtiger 25:23 (13:10)-Sieg. Die Gastgeber stellten vor dem sicheren Rückhalt Felix Lotz eine kampfstarke Abwehr, die wichtige Abpraller zu fassen bekam und sich bis in zur letzten Minute in jeden Zweikampf warf. Im Angriff machte die Mannschaft hingegen zu wenig aus ihren Möglichkeiten. „Durch unsere Schwäche vor dem Tor haben wir es versäumt, deutlicher wegzuziehen“, erklärte Trainer Johannes Schuster. Nach der Auszeit in der 25. Minute baute seine Mannschaft die Führung pausenübergreifend mit einem 8:0-Lauf auf 16:10 aus. Der TuS kam in dieser Phase gut ins Tempospiel und nutzte seine Möglichkeiten konsequenter. Gegen Ende holten die Gäste aus dem Rheingau noch einmal auf, schaffen zweimal den Ausgleich zum 18:18 und 22.22, aber der große Einsatz der kompletten Holzheimer Mannschaft zahlte sich aus und wurde mit dem Heimsieg belohnt.
Holzheim: Lotz, Steckel – Ohl (2), Mittler, Baby (5/2), Ferdinand, Lazarro (4), Waldforst (3), Grünewald, Höhn, Doll, Jemixe (5), Bühler (5), Friedrich (1).


Frauen, Bezirksoberliga:
TuS Holzheim – HSG VfR/Eintracht Wiesbaden 31:27 (15:14)

Holzheims Frauen trotzten beim 31:27 (15:14)-Heimsieg gegen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden allen Rückschlägen. Sie drehten einen Fünf-Tore-Rückstand, der einem kurzen Durchhänger geschuldet war, in der zweiten Halbzeit und kompensierten zudem neun Unterzahl-Situationen – zum Teil mit zwei Spielerinnen weniger auf der Platte. „Wir kamen selbst in diesen Situationen noch erfolgreich zum Abschluss“, sah Trainer Thomas Fetter, dass seine Spielerinnen trotz des Handicaps immer gute Lösungen fanden. Nach einer 15-minütigen Findungsphase lieferten sich beide Mannschaften ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich die Gäste als unbequemer Gegner erwiesen. Am Ende machten sich auf Holzheimer Seite die besseren Wechselmöglichkeiten bemerkbar. „So haben wir zu unserem Spiel zurückgefunden und Tor um Tor aufgeholt“, sagte Trainer Fetter.


Männliche A-Jugend, Regionalliga:
TuS Holzheim – HSG Hanau 27:32 (13:14)

Ganz schön strampeln musste Tabellenführer HSG Hanau, um die Holzheimer A-Jugend in der Handball-Regionalliga Hessen in die Knie zu zwingen. Mit einer leidenschaftlichen Leistung boten die Ardecker dem Spitzenreiter nicht nur Paroli, sie lagen ab Mitte der ersten Halbzeit sogar in Führung. Auch der eingebüßte 10:7-Vorsprung entmutigte die Mannschaft von Miguel Esteves nicht im Geringsten. Bei mehrfach wechselnder Führung im zweiten Durchgang hatte das Ausscheiden von Torjäger Christoph Horn entscheidenden Charakter. Der Halblinke muss nach einem Zusammenprall mit einem Hanauer Verteidiger benommen raus. Der Rest gab alles, aber das Fehlen des besten TuS-Schützen machte sich in der Endphase bemerkbar. Der Starke Jannes Krohn hielt die Gastgeber mit seinen Paraden noch auf Tuchfühlung, in den letzten zehn Minuten konnte die Esteves-Sieben Horns Ausfall aber nicht mehr kompensieren. Nach dem 24:24 traf Hanau dreimal in Folge und machte den entscheidenden Schritt hin zum Sieg.
Holzheim: Krohn – Scharpf (1), Reusch (2/1), Buß, Hölzer (4), Horn (6/1), Theile (2), Schneider (1), Schnatz (9), Fennig, Grösch, Schnebeck.

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