Die Abwehr führt den TuS zum Sieg
Spielberichte vom Wochenende

Männer, Oberliga:
TuS Holzheim - HSG VfR/Eintracht Wiesbaden 30:20 (12:9)

Dominik Jung hatte zwar damit gerechnet, dass seine Mannschaft im letzten Heimspiel des Jahres die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden bezwingen kann. Aber, dass es am Ende derart deutlich ausfallen würde, überraschte den Trainer des Handball-Oberligisten TuS Holzheim dann doch. Mit 30:20 (12:9) entschieden die Rot-Schwarzen ein weiteres schwieriges Spiel klar für sich, sodass mit dem TuS, der HSG Linden und der HSG Dotzheim/Schierstein ein nach Plus-Punkten gleichauf liegendes Trio die Tabelle vor dem letzten Hinrundenspieltag anführt. Bei den Holzheimern steht durch das vorgezogene Spiel gegen die HSG Kleenheim-Langgöns eine Partie mehr auf dem Zettel. Dank der deutlichen Entwicklung im Lauf der bisherigen Saison sind die Rot-Schwarzen mittendrin im Aufstiegsrennen. In dem hat der TV Idstein indes durch die überraschende Niederlage gegen den TSV Griedel einen herben Rückschlag erlitten.
Es gibt viele Ergebnisse in diesen Wochen, die man so nicht auf dem Zettel an. In dieser Klarheit zählte auch das Holzheimer Ergebnis gegen die hessischen Landeshauptstädter dazu. Die hatten vor einer Woche immerhin die HSG Dotzheim/Schierstein als Tabellenführer entthront. „Jetzt wollen wir das Jahr mit einem Sieg in Oberursel zu Ende bringen. Einfach wird auch das nicht“, sagt Jung vor der letzten Trainingswoche und dem finalen Einsatz im Dezember.
Grundlage der Holzheimer Serie ist die Abwehr. Mit einem Schnitt von nur etwas über 23 Gegentoren pro Spiel in den zurückliegenden fünf Begegnungen – und das gegen Mannschaften, die alles andere als Laufkundschaft sind – stellen die Aartaler eine sichere Hintermannschaft. „Auch gegen Wiesbaden haben wir intensiv, aggressiv und beweglich verteidigt“, zollte der Trainer seiner 3:2:1-Deckung Applaus, die die Wiesbadener unangenehm bearbeitete. Bei den Gästen fehlte in Person von Routinier Danic Seiwert zwar ein wichtiger Leistungsträger und das Team von Elsäßer Platz erwischte im Angriff sicherlich auch nicht seinen besten Tag. Jung aber betrachtete dabei auch die eigene Leistung in der Verteidigung: „Das lag auch an uns.“
Beim Start-Ziel-Sieg verpassten die Holzheimer dem Team vom Elsäßer Platz in wichtigen Momenten Dämpfer. Ben Fischer wehrte beim Stand von 3:1 direkt den ersten Siebenmeter ab (6.), es sollten für ihn und seinen Kollegen Kevin Fischer noch jeweils ein weiterer parierter Strafwurf folgen. „Alle drei Torhüter haben stark gehalten“, hob Jung hervor. Dass in den letzten fünf Minuten auch der A-Jugendliche Jannes Krohn seine Einsatzzeit erhielt, drückte die Dominanz der Heimmannschaft im Ergebnis aus.
Der 17-Jährige zeigte, dass man sich auch auf ihn verlassen kann. Er wehrte drei freie Würfe ab und musste keinen Ball aus seinem Netz fischen. Jung und Gestande ergänzen sich im Tor genauso wie im Feld, wo Kreisläufer Laurin Moos mit acht Treffern diesmal das Rennen machte und seit Samstagabend bester TuS-Torschütze in dieser Saison ist – 57 stehen mittlerweile für Moos zubuche. Mit dem 4:2 und 5:2 verschaffte er seinem Team in der 13. Minute ein 5:2-Polster, das sich lange in diesem Bereich einpendelte. Der Halbzeitstand von 12:9 für den Regionalliga-Absteiger spiegelt Dominik Jungs Analyse wider. „Die Abwehr war unser absolutes Prunkstück. Im Angriff haben wir trotz des klaren Siegs noch Luft nach oben. Wir haben heute nicht so viele spielerische Lösungen gefunden und wieder einige freie Bälle verworfen. Aber ich will nicht zu viel kritisieren – wir haben gegen Wiesbaden mit zehn Toren Unterschied gewonnen.“
Durchgang zwei begann mit Volldampf und drei Toren binnen zwei Minuten durch Hannes Jemixe, Christoph Horn und Laurin Moos zum 15:10 (32.). Damit war die HSG bereits vorentscheidend distanziert, und dass der TuS hinten heraus noch zulegen kann, bewies er am Samstag nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Sieben Tore in den letzten zehn Minuten machten nicht nur den Sieg perfekt, sondern bedeuteten auch ein Resultat, das man nicht nur so zur Kenntnis nimmt, sondern das ins Auge sticht.

Holzheim: B. Fischer, K. Fischer, Krohn – Reusch (1), Laurin Moos (8/5), Langenau, Chodykin (3), Horn (3), L. Fischer (5), Giebenhain (1), Waldforst (4), Bulut, Schenk, Jemixe (2), Bährens (3).
Wiesbaden: Emmermann, Rausch – Kirchmeier (4/2), Hermsen (2), Walter (1), Lukas Moos (2), Grallert (2), Hartung (1), Filipovic (1), Tresbach, Henkelmann (7), Schumakow.
Schiedsrichter: Dominik-Sascha Bley/Christoph Krämer (HSG Linden/TG Rüsselsheim).
Zeitstrafen: 0:5.
Siebenmeter: 5/5 : 5/2.
Besonderheiten: Disqualifikationen gegen die Wiesbadener Schumakow (21, Foulspiel) und Kirchmeier (45., Unsportlichkeit).
 

Frauen, Bezirksoberliga:
TSG Oberursel II – TuS Holzheim  35:25 (17:12)

Dieses Spiel gab Jens Steckel Rätsel auf. 25 Minuten lang begegneten die Holzheimer Frauen ihrem Gegner auf Augenhöhe. Dann riss der Faden – und Trainer Steckel fand keine Erklärung dafür, warum beim TuS von jetzt auf gleich nicht mehr viel funktionierte. „Wir haben nicht mehr den Handball gespielt, der vorher zum Erfolg geführt hatte.“ In der zweiten Halbzeit ging es genauso weiter. Die Analyse und die Besprechung in der Halbzeitpause zeigten, keine Wirkung. Bei Holzheim lief nichts mehr zusammen, was enttäuschte Gesichter zurückließ.
Holzheim: Armborst, Hühn – Reusch, Fetter, Kolter, Hies (4), Mann (5), Salzmann (3), Trübenbach (4/1), Beul, Korn, Stein (2/1), Helfrich (1), Würz (6).